Vortrag: Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich

Vortrag: Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich – mit Torsten Israel

Termin: 19.01.2021
Uhrzeit: 19:00 – 21:00
Veranstaltungsort: Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
E-Mail Verantwortlich(e): info@ns-dokuzentrum-rlp.de
Kooperationspartner: Landtag Rheinland-Pfalz, Förderverein Projekt Osthofen e.V.
Zielgruppe: Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
Verantwortlich: Uwe Bader

Der Vortrag findet als Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Renato Mordo: jüdisch, griechisch, deutsch zugleich – ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme“ statt, die bis zum 31. Januar 2021 in der Gedenkstätte KZ Osthofen gezeigt wird. Der Kurator der Ausstellung, Torsten Israel, stellt in seinem Vortrag Stationen des Lebens von Renato Mordo vor. Er gibt Einblicke in das Schaffen dieses außergewöhnlich produktiven, vielseitigen und kreativen Theater- und Opernregisseurs und spricht über die theater- und kulturgeschichtliche Bedeutung und Vielfalt des Nachlasses des Künstlers.
Der 1894 in Wien geborene Regisseur und Theaterleiter Renato Mordo, der in den Zwischenkriegszeit u.a. in Darmstadt und Worms wirkte, war einer der produktivsten und vielseitigsten Theaterkünstler der Weimarer Republik. Nachdem ihn, den Sohn eines jüdisch-griechischen Vaters und einer jüdischen Wienerin, antisemitische Anfeindungen 1932 zunächst ins Prager Exil gedrängt hatten, gelang es ihm 1939 noch, nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Wehrmacht mit seiner Familie nach Griechenland auszureisen. In Athen konnte er ein Engagement als Chefregisseur der in Gründung befindlichen Griechischen Staatsoper antreten und nahm damit im kulturellen Leben der griechischen Hauptstadt sogleich eine prominente Position ein. Während der deutschen Besetzung Griechenlands ins KZ Chaidari verschleppt, überlebte er nur aufgrund glücklicher Umstände. Nach weiteren Engagements in Ankara und Tel Aviv kehrte Renato Mordo 1952 als Oberspielleiter der Mainzer Oper nach Deutschland zurück. Dort verstarb er 1955.
Die Veranstaltung ist auch ein Beitrag zum Themenschwerpunkt „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr 2021. Nach den aktuellen Corona-Richtlinien ist die Teilnehmerzahl begrenzt und daher eine schriftliche Anmeldung vorab bei der Gedenkstätte unter info@ns-dokuzentrum-rlp.de erforderlich.